Schönauer Sofalesung: Karin Peschka liest aus „Dschomba“ und „Bruckners Affe“

Freitag, 13. September 2024, 20:00 Uhr
Wohnkiste, Schönaustrasse 9a, 5400 Baden, Schweiz
Eintritt: frei
Autorinnenportrait von Karin Peschka© Walter Pobaschnig

Über „Dschomba“ von Karin Peschka:
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese.
Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“, schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof Zum roten Krebs am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.

Zum Inhalt von „Bruckners Affe“ von Karin Peschka:
Als Autorin von vier Romanen, einem Erzählband und verstreut in Zeitschriften erschienener Lyrik, hat sich Karin Peschka in der österreichischen Literaturszene einen Namen gemacht. Mit ihrem Stück rund um den Komponisten Anton Bruckner reüssiert sie nun auch am Theater. Anton Bruckner verbrachte einige Jahre hindurch seine Sommerfrische im Stift Wilhering, wo er im Palmenhaus einen Affen vorfand. Die Begegnung mit dem exotischen Tier beeindruckte den Komponisten: Sie steht im Zentrum einer skurrilen Wanderung in die Innenwelten des Genies. Parallel zu den Aufführungen im Rahmen des Anton-Bruckner-Jubiläumsjahres 2024 erscheint das Bühnenstück in bibliophiler Fassung, ergänzt durch einen Essay der Autorin über ihren Zugang zu einem der innovativsten Tonschöpfer seiner Zeit.



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