Was Augen hat und Ohren

Leseprobe

Veröffentlichung: 02/2019

ISBN: 978-3-7013-1266-5

208 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: € 25,00

E-Book: € 20,99

Lieferbar

Der Schauspieler Bogdan Marinescu erniedrigt sich freiwillig für TV-Shows eines privaten Fernsehsenders. Mehr oder weniger freiwillig, denn er hat Geldsorgen, muss Kreditraten und Alimente bezahlen. Ende der 80er Jahre trat er als regimekritischer Hamlet im Nationaltheater Temeschwar auf, bevor er nach Verhören durch die Securitate nach Italien floh.
Traian Voicu, ein Mitarbeiter des Geheimdienstes, versuchte Bogdan aufzuspüren – vergebens. Fünfundzwanzig Jahre später jedoch spielt der Zufall ihn Traian in die Hände, der den politischen Umsturz von 1989 finanziell zu nutzen wusste.
Eines blieb Bogdan in all den Jahren erhalten: Misstrauen. Wer wird ihn als nächstes täuschen, wo sind die versteckten Kameras, die all seine Schritte beobachten? Meint es Sorin wirklich gut mit ihm, wenn er ihn vor Traians Absichten warnen möchte? Ist die rothaarige Frau, die Bogdan an seine rumänische Jugendliebe Daniela erinnert, eine zufällige Begegnung, oder gehört sie zu Traians gefinkelter Inszenierung?

Ursula Wiegele hat einen höchst aktuellen, klugen und poetischen Roman geschrieben, der von verschiedenen Formen der Machtausübung erzählt, von Unterwerfung und ihren Gegenkräften, von Überwachung und Kontrolle.


Pressestimmen zum Buch (Auswahl):

Wiegeles Roman ist nicht nur eine Medienkritik. Das eigentliche Thema ist Machtmissbrauch durch ständige Überwachung. (…) Aber noch etwas gelingt Wiegele: Sie zeigt, wie sehr wir bereit sind aufzugeben, wofür manche lang gekämpft haben: Ein selbstbestimmtes Leben und Freiheit.

Clementine Skorpil, Die Presse am Sonntag (August 2019)

„Ursula Wiegele gelingt mit ‚Was Augen hat und Ohren“ eine poetische und witzige Auseinandersetzung mit den Fallstricken unserer Gesellschaft und präsentiert einen Helden, der am Rande des Abgrunds balanciert.“

Evelyne Polt-Heinzl, Die Furche (Juli 2019)

„Die Raffinesse von Ursula Wiegeles Roman besteht darin, dass Traian und Bogdan eine Vergangenheit verbindet, die auch auf Machtverhältnissen beruhte. Vor 1989 war Traian Offizier des rumänischen Geheimdienstes und hatte Bogdan, der durch eine regimekritische Hamlet-Darstellung bekannt wurde, auf seinem Radar. Wiegeles Roman ist eine treffende, souverän erzählte Parabel über Macht, Verführbarkeit und Widerstand.“

Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten (Juli 2019)

„Ursula Wiegele hat einen beklemmenden Roman geschrieben, der nicht nur das untergegangene System der Securitate beleuchtet, sondern höchst aktuelle Fragen aufwirft, die sich stellen sollten, wenn eine Gesellschaft sich ‚freiwillig‘ unter permanente Überwachung stellt.“

Maria Fellinger-Hauer, KirchenZeitung Diözese Linz (Juni 2019)

„Ursula Wiegeles Parabel auf Machtmissbrauch, Unterwerfung und totale Überwachung ist auch eine surreale Reise durch das große italienische Kino. Ihr Romanheld gibt den absurdesten aller Filmhelden von Bertolucci bis Fellini.“

Ilse Amenitsch, Radio Ö1 in Radiogeschichten (Juni 2019)

„Ein kluges Buch und ein Appell, das hohe Gut der Freiheit zu verteidigen. Sehr zu empfehlen.“

Ingrid Kainzner, Bibliotheksnachrichten (Juni 2019)

Die Drucklegung dieses Buches wurde gefördert von den Kulturabteilungen des Landes Kärnten und Steiermark und Stadt und Land Salzburg.