Veröffentlichung: 02/2012
ISBN: 978-3-7013-1191-0
68 Seiten, gebunden
Preis: € 24,00
E-Book: € 19,99
Theatralisches ist eine Trinitatis kleiner dramatischer Texte aus der Feder Julian Schuttings, die das Thema der Antike eint. Vor unseren Augen blättert der Autor ein Kaleidoskop elementarer menschlicher Gefühle auf: „Dido und Aeneas“, die Geschichte der unglücklich Liebenden nach den Versen des römischen Dichters Vergil, bietet uns Schutting als kompaktes lyrisches Dramolett dar, das von elementarer Liebespassion handelt und auch uns Heutigen viel zu sagen hat.Konträr dazu erscheint „Kaiserin Irene konversiert mit Sohn Konstantin“, ein Dialog zwischen Mutter und Sohn. Irene, die erste byzantinische Kaiserin und Kontrahentin der sogenannten Bilderstürmer, verfolgt gnadenlos ihre Machtinteressen und macht dabei in ihrer Brutalität auch vor ihrem eigenen Sohn nicht Halt.Den krönenden Abschluss bildet „Ein kleines Abendgastmahl“, komödienhaft in Anlehnung an Platons antikes „Gastmahl“ verfasst: Nach Vorbild altgriechischer Symposien (eigentlich „Trinkgelage“) unterhalten sich die Philosophen Thessauros, Tauros, Alkibiades, Sophokles und Aristoteles mit Diotima, einer Seherin und Lehrerin des Sokrates. Als Vertreter der Moderne tritt Gottlob Frege, bedeutender Mathematiker des frühen 20. Jahrhunderts, der Runde hinzu. Mit Ironie und Hintersinn werden die Grundfragen der modernen Logik erörtert – ein großer Genuss für geübte Leserinnen und Leser (der vor allem auch im gesprochenen Vortrag auf der Bühne ein großes Erlebnis ist). Theatralisches von Julian Schutting offenbart pointierte Nachdichtungen antiker Stoffe für heutige Theater- und Literaturliebhaber – in einer „Tour de force“ erlebt der Leser viel Nachdenkenswertes über Liebe, Niedertracht und logisches Denken.