Veröffentlichung: 11/1951
ISBN: 978-3-7013-0083-9
Auflage: 6
228 Seiten, gebunden
„Lass die Weisen, die Prediger und die Gerechten auf der Säule, vielleicht hat Gott sein Geheimnis gar nicht ihnen anvertraut, nicht dem Hirn der Männer, sondern dem Schoß der Mütter.“
Mit diesen heiter-tiefen Worten ist das Thema des Buches umschrieben. Hier wird einer heillosen Zeit der nie versiegende Quell der Heilung vor Augen gestellt: durch die Kraft der Mütter werden alle zerstörende Kräfte gebunden, ersteht immer wieder „das einfachste, das größte aller Wunder“, das Geheimnis der Menschwerdung. Die Mütter erfüllen ihren Auftrag nach dem dunklen Wissen ihrer Bestimmung; das Geschlecht, der Drang des Blutes, so oft an das Unheimliche rührend, ist kein Problem mehr, es bringt die natürliche Entfaltung, Glück und Unglück, Freude und Leid, Schuld und Sühne. Sei es nun Mutter Gertraud mit ihren Pflegekindern oder die Magd Barbara, deren Mutterschaft zum Ärgernis des Dorfes wird und schwere Konflikte bis zum Totschlag auslöst, oder Maria, die sich in der Erinnerung an ihre in Sorge und Not sich verzehrende Mutter ihrer natürlichen Verpflichtung entfremdet, oder die kleine Barbara in ihrer kindlichen Mütterlichkeit: es sind alle typische Verwirklichungen des Weibtums. Ihnen gegenüber treten die Männer, die Väter, zurück, sie trifft eher der Spott; doch die Kinder rücken in die Mitte, liebevoll in einer Fülle heiterer Szenen dargestellt.
Überstrahlt von den Glanzlichtern des Waggerlschen Humors, ist dieses Buch, in dem der tragische Ernst des Lebens nicht fehlt, eine Dichtung voll tiefer Lebensweisheit.