Komm, schnüren wir die Knochen

Leseprobe

Veröffentlichung: 02/2019

ISBN: 978-3-7013-1269-6

120 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: € 24,00

E-Book: € 19,99

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In ihrem neuen bildgewaltigen Gedichtband umspielt Cvetka Lipuš mit unverzagtem Humor und Selbstironie Themen der individuellen menschlichen Existenz, deren hoher Anspruch an sich selbst von fragiler Körperlichkeit und allwaltender Schwerkraft konterkariert wird. Die Grundbestandteile des menschlichen Körpers, ihre feste Verbindung, ihre irdische Verankerung lassen die Sehnsucht nach einem Aufschwingen, nach einer Sphäre außerhalb von Raum und Zeit, als schier unerfüllbar erscheinen. Und doch gilt es, der Zerfallssucht kantisch entschlossen entgegenzutreten, sich aufzurichten und sehnsuchtsvoll Frau Luna zu bitten, ihren Zopf herabzulassen…

„Komm, schnüren wir die Knochen“ ist der sechste Lyrikband von Cvetka Lipuš. Die in slowenischer Sprache verfassten Gedichte erscheinen in der deutschen Übersetzung von Klaus Detlef Olof.


Pressestimmen zum Buch (Auswahl):

„Es sind durchaus wuchtige Bilder, die Lipuš entwirft, und in ihren oft mehrere lange Strophen umfassenden Gedichten schießen die unterschiedlichsten Räume und Zeiten zusammen. Das Ich ist eine ’strebende Kapsel‘, die durch „andere Gewebe“ rast, bis einem beim Lesen fast ein wenig schwindlig wird ob dieser Bilderflut.
‚Schafft es das Wort bis in die Mitte des Herzens?‘ Teils, teils, würde Gottfried Benn sagen. Anders als Aleš Šteger, dessen Gedichte manchmal fast schon zu gefällig sind, verweigert sich Lipuš einer ‚Ausstellung der Wortreliquien‘, was ihre Gedichte sperriger, ungezähmter, aber nicht weniger lesenswert macht.“

Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung (Juli 2019)

„Lipuš‘ Poesie ist immer wieder von einem leichten Prosaduktus getragen und souverän in der Metaphorik. Ihre Lyrik glänzt widerständig. Oft steht Bitteres völlig unerwartet und unmittelbar neben Schönem; das Poetische wird in der herben Wirklichkeit verankert. Gelassen entfaltet Lipuš ein Tableau feiner Empfindungen voll leuchtender Intensität: ‚ein kurzer Moment des Blues, / und alle zusammen stürzen wir / in den Himmel.'“

Maria Renhardt, Die Furche (Juli 2019)

„Cvetka Lipuš hat in ihrem sechsten Gedichtband zu einer neuen Heftigkeit gefunden. Ein Dauerkaschendo findet statt. Zum Durchatmen lässt sie uns kaum einmal kommen. In der Österreichischen Lyrik-Szene fällt sie als eine der starken Begabungen mit dem unbedingten Willen zur Kompromisslosigkeit auf. Das zeigt sich auch darin, dass sie keinen Gefühlskult betreibt, Gedichte nicht als Privataudienzen in den Gemächern des eigenen Ichs auffasst und mit enormer Bildkraft auffährt.“

Anton Thuswaldner, Radio Ö1 in Ex libris (März 2019)