Leseprobe

Veröffentlichung: 08/2020

ISBN: 978-3-7013-1280-1

195 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Preis: € 24,00

E-Book: € 19,99

Lieferbar

Preis des Kärntner Schriftstellerverbandes für neue Literatur 2018
Stipedium Literatur:im:süden der Stadt Villach 2019
Literaturstipendium der Stadt Graz 2019

Vera wünscht sich ein Haus aus Papier. Ein Zuhause auf biegsamen Stäben, das nicht einstürzen kann. Ihre Familie ist nach dem großen Erdbeben in Friaul 1976 obdachlos geworden und Vera wird nach Villach geschickt, zu Tante Rosa und Onkel Hans. Die beiden sind bereits 1940 vom Kanaltal nach Kärnten ausgewandert. Während die Tante mit Vera eine liebevolle Allianz eingeht, dem Mädchen einen heiß ersehnten Kimono schneidert und sie nach Alpträumen tröstet, zeigt Onkel Hans seine Abneigung gegen die „halbe Italienerin“. Bei jeder Gelegenheit erteilt der ordnungsfanatische Mann mit dem hinaufgeschorenen Haar „Geschichtsunterricht“ und wettert gegen die „feigen Italiener“, die „Verräter“ südlich der Grenze. Vera schützt sich und flüchtet: in ihre Fantasien, in die faszinierende Sphäre des Japanischen und in die Liebschaft mit Hannes, der als langhaariger Sympathisant der Linken so gar nicht den Vorlieben des Onkels entspricht. Und dann bebt es wieder, diesmal in Veras Kopf: Bei einem Besuch im Kanaltal entdeckt sie ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Erneut muss das Mädchen die Erfahrung machen, dass das unumstößlich Geglaubte zerbricht und verloren ist. Ein weiteres Mal gerät Veras fragiles Lebensgebilde aus den Fugen. „Arigato“ ist ein poetischer und bildstarker Roman über die Schatten der Geschichte im Alpe-Adria-Raum und über seelische Widerstandskräfte mitten im Chaos.

„Ursula Wiegele ist eine bedächtige Autorin, die sich vor schnellen Urteilen scheut und unterschiedliche Mentalitäten aus der Anschauung und nicht aus vorher zurechtgelegten Überzeugungen sichtbar werden lässt. Der Roman liefert ein klug durchdachtes Stimmungsbild (…)“

Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 24. April 2021

„Mit höchst poetischen Sprachbildern und einem starken Instinkt für skurrile Situationen entwirft die Autorin das Porträt eines jungen Mädchens zwischen zwei Nationen, das sich mithilfe seiner frühpubertären Energie und intellektuellen Kraft nicht in die Niederungen der Erwachsenen ziehen lässt. […] Ein erhellendes Buch für alle, die sich den Kärntner Konflikten mit seinen Nachbarn literarisch annähern wollen.“

Linda Stift, Die Presse (Spectrum), 02. Oktober 2020

„Ihr Roman ‚Arigato‘ ist weitläufig, weltoffen, sprachlich virtuos.“

Peter Jungwirth, Wiener Zeitung, 14. November 2020

„Arigato“ ist ein kraftvoller, poetischer Roman über die Nachwirkungen von Erschütterungen; politischer, persönlicher oder eben geologischer Art.“

Sophie Weigand, Buchkultur, Oktober 2020

„Die 57-jährige Autorin stellt hier einmal mehr unter Beweis, dass poetische Prosa und ein Gespür für kulturelle Komplexität zu ihren Stärken zählen. Ein bewegender, leiser Roman im Kontext Heimat und Identität.“

Connie Haag, Bibliotheksservice, Oktober 2020

In der Literatursendung „Das rote Mikro“ im freien Radio Helsinki liest Ursula Wiegele Ausschnitte aus dem Roman und erzählt von ihren Recherchereisen, die sie im Zuge des Schreibens unternommen hat. Dazu gibt es traditionelle Musik aus dem Friaul – einem der Schauplätze des neuen Buches, hier zum Nachhören:

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